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Abgründe des Desinteresses

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    Saturday, 25 May 2019
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    Friday, 31 May 2019
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    Europa | Deutschland | Streik | EU | Proteste | CLEAN_SKYnSPACE | Klimakrise | Klima
Wenn Journalisten heute dem YouTuber Rezo mit einem Faktencheck kommen, als sei er ein Widergänger Donald Trumps, dann ist das leider nichts weniger als verlogen. Quelle: dpa
Youtuber Rezo - Bild: dpa - 10 mio clicks

Vorwort von Marcel Joppa

So etwas hat es wohl noch nie gegeben: Nach dem viel diskutierten Video des YouTubers Rezo, in dem der 26-Jährige die Politik der CDU diskreditiert, legt der junge Mann nun mit satter Verstärkung nach. Mit mittlerweile knapp 100 weiteren YouTube-Stars erklärt er CDU, CSU, SPD und auch der AfD den Kampf. Die Parteien reagieren sehr unterschiedlich.

Während über das Video „Die Zerstörung der CDU“ des YouTubers Rezo mittlerweile in beinahe ganz Deutschland diskutiert wird, legt der 26-Jährige nun nach. Am Freitagnachmittag veröffentlichte er auf seinem YouTube-Kanal ein Video, in dem er seine bisherige Position noch einmal bekräftigt. Diesmal allerdings nicht allein, er hat sich schlagkräftige Unterstützung geholt.

Ein eindeutiges Statement

"Dies ist ein offener Brief, ein Statement", sagt er zu Beginn in die Kamera. Hintereinander werden dann zahlreiche bekannte YouTuber eingeblendet, die je einen kurzen Auszug dieses Statements aufsagen. Weitere Unterstützer finden sich auf einer darunter veröffentlichten Liste. Mittlerweile finden sich dort weit über 90 teils sehr namhafte YouTube-Stars. 

 

 

Viele der Unterstützer haben YouTube-Kanäle mit teils sogar Millionen Abonnenten, darunter LeFloid mit 3,02 Millionen und Julien Bam mit 5,37 Millionen Followern. Auch findet sich der Journalist und YouTuber Tilo Jung auf der Liste, ebenso wie der Comiczeichner und ebenfalls YouTuber Ralph Ruthe. Das Video dürfte so wieder einen enormen Kreis an Zuschauern erreichen. In dem Aufruf heißt es unter anderem:

„Wählt nicht die CDU/CSU, wählt nicht die SPD. Wählt auch keine andere Partei, die so wenig im Sinne von Logik und der Wissenschaft handelt und nach dem wissenschaftlichen Konsens mit ihrem Kurs unsere Zukunft zerstört.“

Schon gar nicht solle man die AfD wählen, welche diesen Konsens sogar leugne.

In dem Video geht es auch um die Reaktionen aus den Parteien. Mit den Vorwürfen, YouTuber seien gekauft und instrumentalisiert worden, hätten sich die Politiker keine Freunde gemacht. Es gehe um legitime politische Meinungen. 

CDU versagt im „Neuland“

Das Ganze klingt wie eine Kampfansage, die ihre mediale Wirkung nicht verfehlen dürfte. Schon das erste Rezo-Video, in dem der junge Mann die Politik der Bundesregierung verbal auseinandernimmt, hat mittlerweile fast 9 Millionen Klicks gesammelt – bemerkenswert, bei einer für YouTube unüblichen Länge von rund 55 Minuten. Die Reaktionen seitens der Politik, vor allem der CDU, waren dagegen an Peinlichkeit kaum zu übertreffen: Erst sollte ein Gegenvideo des ebenfalls 26-Jährigen CDU-Abgeordneten Philip Amthor veröffentlicht werden, dann wurde stattdessen nur ein 11-seitiges pdf-Dokument mit einer eher wenig überzeugenden Antwort online gestellt.

Ein leiser Versuch…

Die SPD hat mit einem Gesprächsangebot und der Werbung um Unterstützung reagiert. Dazu posteten Generalsekretär Lars Klingbeil, Juso-Chef Kevin Kühnert und der Europaabgeordnete Tiemo Wölken ein eigenes Video auf YouTube. Klingbeils Aufruf zu Beginn:

„Uns hat eure Kritik erreicht. Organisiert euch, ladet uns ein, wir versprechen euch, wir kommen dazu, egal ob Wahlkampf ist oder nicht.“

Für die SPD sei das geplante Klimaschutzgesetz eines der wichtigsten Vorhaben. 

 

Auch die AfD reagierte auf die Kritik und den YouTube-Aufruf, die Partei keinesfalls zu wählen. Ein Parteisprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur:

„In zehn Jahren wählen die YouTuber, die es zu einem richtigen Job, einer Familie und vielleicht sogar einer Eigentumswohnung gebracht haben, die AfD“

Da werden die Unterzeichner des neusten Videos wohl vehement widersprechen. Auch berücksichtigt die AfD nicht, dass viele der erfolgreichsten deutschen YouTube-Stars Einnahmen erreichen, die das Gehalt eines Bundestagsabgeordneten überschreiten dürften.

Weiter geht’s?

Ob der Aufruf der versammelten deutschen YouTube-Prominenz tatsächlich Wirkung zeigt, wird sich auch am Ergebnis der Europawahl am kommenden Sonntag zeigen. Die CDU jedenfalls hofft, nicht noch mehr Einfluss in der Zielgruppe der unter 18-Jährigen zu verlieren. Und wenn man den Worten des Filmemachers Rezo glauben darf, hat der Protest der jungen Netzgemeinde gerade erst angefangen.

... und nun zum Text:

[Auch ECOTERRA könnte davon ein Lied des Leidens singen und wir stimmen Rezo zu ! - aber wir sind abgehärtet und MACHEN einfach in dem Bewusstsein, dass Aktivisten und ehrliche Wissenschaftler sich nur in den seltensten Fällen auf Politiker verlassen können!]

Abgründe des Desinteresses

Von Dieter Schnaas - WiWo - 25. Mai 2019

Junge Wähler wenden sich ab von Volksparteien, Politikern und Medienmachern? Schön wär’s. Die Wahrheit ist: Beide Seiten ignorieren sich nicht mal mehr. Und das ist besonders schlimm.

Ein 26-jähriger YouTuber hat in dieser Woche ein Video veröffentlicht. [WATCH Die Zerstörung der CDU]

Er nennt sich Rezo und rechnet in 50 Minuten mit der Regierungspolitik ab, vor allem mit der Union, die in diesem Land fast immer den Kanzler gestellt hat, zuletzt in 29 von 36 Jahren. Das Video, in dem Rezo fast im Sekundentakt Grafiken einblendet und Quellen für seine Behauptungen offenlegt, hat mittlerweile mehr als neun Millionen Zuschauer (Stand Samstagvormittag) gefunden. Und ein Kommunikationsdesaster bei der Union ausgelöst. Erst sollte der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor, auch er 26, per Video parieren. Dann patzte Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer bei ihrem rüden Rempelversuch („Ich habe mich gefragt, warum wir nicht eigentlich auch noch verantwortlich sind für die sieben Plagen, die es damals in Ägypten gab“ – es waren zehn). Schließlich entschied man sich in der CDU für ein schriftliches Statement, um auf denkbar arrogante Weise einen größtmöglichen Seriösitätsabstand zu markieren: „Die Währung von YouTubern sind Klickraten. Die Währung einer Volkspartei wie der CDU ist Vertrauen.“

In diesem Satz reißt der ganze Abgrund des Unverständnisses und Desinteresses auf, mit dem sich junge Wähler auf der einen Seite sowie Volksparteien, Politiker und Medienmacher auf der anderen Seite mittlerweile begegnen. Aber was heißt schon begegnen? Die Wahrheit ist: Meistens ignoriert man sich nicht mal mehr. Bei den vergangenen Bundestagswahlen 2017 entschied sich gerade noch jeder vierte Wähler bis 35 für die Union, nicht mal mehr jeder Fünfte für die SPD – ein Trend, der sich im Zuge von #fridaysforfuture, der Jugendproteste gegen die Urheberrechtsreform und auch wegen Rezo bei der Europawahl fraglos fortsetzt: Glaubt man Forsa, votiert nur noch jeder elfte Schüler und Student für Union oder SPD.

Und die Medienmacher? Reagieren beinahe noch panischer, paternalistischer, überheblicher als die Politiker und schwingen sich bestenfalls zu Meta-Kommentatoren auf, schlimmstenfalls zu Faktencheck-Rezensenten. Im heute-journal des ZDF beeilt sich Christian Sievers, den saloppen Sprachduktus des jungen Mannes und seinen argumentativen Einseitigkeitseifer moderatoren-onkelhaft wegzulächeln, um seinen Ü-60-Zuschauern auch mimisch zu versichern, dass Mainz immer noch das Ankerzentrum seriöser Informationsvermittlung ist. In der FAZ, zu deren Bezeichnung im vorigen Jahrhundert noch die Vokabel „Leitmedium“ zur Verfügung stand, indexiert Innenpolitik-Chef Jasper von Altenbockum das Video sogar als „Hetzkampagne“ und „Propaganda“ – als habe sich der Verfassungsschutz umgehend mit einem linksterroristischen Volksverführer und seiner treudummen Gefolgschaft („Jedes Like ein Armutszeugnis“) zu befassen. Viele andere Redaktionen wiederum zerren den armen Rezo vor eine Art „Wahrheitskommission“, um ihn darüber zu belehren, dass sich die ein oder andere Statistik durchaus auch anders interpretieren lässt.

Das alles ist so unsouverän, so peinlich wie zuletzt schon der Umgang mit der 16-jährigen Klimaaktivistin Greta Thunberg und der Kapitalismuskritik von Kevin Kühnert: Man behandelt sie wie ungezogene kleine Kinder, die je nach politpädagogischer Selbstverortung verhöhnt (AfD), gemaßregelt (AfD, FDP, Union), gönnerhaft getadelt (SPD), moralemphatisch bejubelt (Grüne, Linke), auf jeden Fall aber belehrt zu werden verdienen – um sich das Nachdenken über die Substanz(losigkeit) der Einreden zu ersparen. Tatsächlich ist es doch so: Politiker und Medienschaffende setzen Thunberg, Kühnert und Rezo herab – ganz gleich, ob sie für nur für sich sprechen oder zehntausende Wissenschaftler hinter sich wissen, ob sie faktenfern moralisieren oder stichhaltig argumentieren, ob sie politisch auftreten, aktivistisch oder journalistisch. Rezo zum Beispiel hat einen langen Kommentar gefilmt oder einen Leitartikel vertont, nichts weiter – also exakt das gemacht, was jeder Journalist zuweilen macht. Mit dem Unterschied, dass er kein gelernter Journalist ist und 7,5 millionenfach geklickt wird, also als Laie locker tausend mal mehr Menschen erreicht als von Altenbockum in der FAZ (oder auch ich hier mit diesem Stück).

Für Politiker, Medienschaffende, auch für die intellektuellen Eliten mag das kränkend sein: Sie bestimmen nicht mehr die Agenda und verlieren die Diskurshoheit, ihren Einfluss auf die öffentliche Meinung. Kein Wunder. Die Nachrichten im Fernsehen gleichen bereits seit Wochen einer Dauerwahlwerbesendung für ein soziales Europa einander bejahender Menschen: Hier wird „Stimmung“ im romantischen Sinne des Wortes erzeugt, nicht (mehr) politisch aufgeklärt. Und das, was an der schönen neuen Medienwelt der „Generation Rezo“ tatsächlich zu kritisieren wäre – etwa das Übergewicht des scharfrichterlichen Bemeinens über das komplexe, widerspruchsvolle Argumentieren, Zuhören und Diskutieren; das Übermaß der Blinklist-Bildung, des Wikipedia-Wissens und der Spiegel-Online-Referenzen gegenüber der Vor-Ort-Recherche, des gründlichen Studiums von Papieren, Aufsätzen und Büchern; der infantil-hochmütige Exhibitionismus sendungsbewusster Viertelbegabter, deren Outputbedürfnis allen Lebens- und Lektürerückständen zum Trotz jeden Lernwillen übersteigt – wird nicht etwa zu einem politkulturellen Kardinalproblem unserer Demokratie erklärt, sondern aus alten Schützengräben heraus bekämpft. Als könnte man Facebook, Twitter, Instagram und Youtube, Newsfeeds, Podcasts, Influencer und allzeit erregungsbereite Ego-Shooter mit konkretpolitischen Campaigning- und Lobbying-Interessen einfach wieder aus der Welt schaffen. Kann man nicht. Viel wahrscheinlicher ist, dass sich die Machtverhältnisse in der „Öffentlichkeit“ in den nächsten Jahren sehr stark zuungunsten der Parteizentralen und Redaktionen entwickeln. Dass der kostspielige Primärjournalismus der vierten Gewalt – Korrespondentenberichte, investigative Recherche, nah beobachtende Machtkontrolle, tiefe und breite Analyse – gegenüber einem parasitären Sekundärjournalismus, der die produzierten Nachrichten meinungsstark-unterhaltsam aufbereitet, stark an Boden verlieren wird. Die subjektiv zugespitzte Aufbereitung von Zahlen und Statistiken und die Vereinseitigung von Gründen, sowie die Parzellierung von Interessen und der Zielgruppenerfolg aktivistisch bewegter Agenda-Setter gehen auf Kosten der ideellen Neutralität, mit der Journalisten früher einmal über das berichteten, was ist.

„Die Empörung über Rezo ist zwecklos...“

Früher einmal, wohlgemerkt. Denn wenn Journalisten heute Rezo mit einem Faktencheck kommen, als sei er ein Widergänger Donald Trumps, dann ist das leider nichts weniger als verlogen: Sie umfloren sich mit dem Odium der Wahrheit – und denunzieren Youtuber als Produzenten „postfaktischer Politik“. Postfaktisch – damit ist ein politisches Denken, Sprechen und Handeln gemeint, das nicht auf Fakten und guten Gründen basiert, sondern auf vernunftfernen Gefühlen und Stimmungen, die auch unter Zuhilfenahme von Gerüchten und Falschheiten erzeugt, bearbeitet, angeheizt und ausgebeutet werden. Darum aber ist es Rezo erkennbar nicht zu tun. Und mehr noch: Blickten die Rezo-Rezensenten tatsächlich einmal „vernünftig“ auf das wirtschaftliche System, den Klimawandel, die soziale Ungleichheit oder die mangelnde Durchlässigkeit im Bildungssystem, müsste ihnen aufgehen, dass die Irrationalität in den vergangenen 36 Jahren oft ausgerechnet aufseiten der „ökonomischen Vernunft“ stand: Postfaktisch ist eine Wirtschaftsordnung, in der Geld aus dem Nichts geschöpft wird und kostenlos auszuleihen ist, in der systemrelevante Banken ohne Restrisiko agieren, Firmenzentralen die Größe eines Briefkastens haben und weite Teile der digitalisierten Finanzmärkte buchstäblich der Realwirtschaft entzogen sind. Fakt hingegen ist, dass in den westlichen Industrienationen die Ungleichheit zunimmt und Kapitaleinkommen höher rentieren als Arbeitseinkommen, dass Globalisierung, Automatisierung und Migration die Löhne, besonders von geringer Qualifizierten, drücken und dass die Mittelschichten erodieren.

Vielleicht sollte man vielen Unionspolitikern daher einmal raten, ein schmales Bändchen des Soziologen Bruno Latour zu lesen: Es könnte eine Brücke schlagen über die Verständniskluft zu den Jungen. Latour deutet in einem „terrestrischen Manifest“ anscheinend unterschiedliche Phänomene wie Populismus und Massenmigration, Kapitalmobilität („Offshoring“) und Steuervermeidung, die wachsende Ungleichheit in vielen Industrieländern und die Leugnung des Klimawandels alle gemeinsam als Realitäts-Flucht-Bewegungen von Entwurzelten. Der Unterschied bestehe allein darin, dass manchen das Privileg zuteil wird, offiziell erklären zu können, die Welt nicht mehr mit ihren Mitmenschen teilen zu wollen (die Superreichen, die Neo-Nationalisten, Donald Trump als Anführer der Leugner des menschengemachten Klimawandels) – während anderen buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen wird (den Klimaopfern, den Kriegs- und Armutsflüchtlingen, den Dienstleistungsproletariern).

Die Eliten, so Latour, hätten bereits seit den Neunzigerjahren beschlossen, „sich schleunigst von der gesamten Last der Solidarität zu befreien (daher die Deregulierung); dass eine Art goldene Festung für jene Happy Few errichtet werden müsse, die in der Lage wären, sich aus der Affäre zu ziehen (daher die Explosion der Ungleichheiten); und dass der bodenlose Egoismus einer solchen Flucht aus der gemeinsamen Welt nur vertuscht werden konnte, indem sie die Ursache der verzweifelten Flucht schlichtweg negierten (daher die Leugnung des Klimawandels)“. Ihr Rückzug in „gated communities“ sei ein Akt der gewollten Weltabgewandtheit, der gesuchten Realitätsflucht und des absichtlichen Vernunftbetrugs. Und ihr Rückzug aus der Welt der Solidarität und der Fakten sei der Engstirnigkeit der Fake-News-Gläubigen, ihrem reaktionären Sinn fürs Völkische, Identitäre und Grenzwertige vorausgegangen.

Was, wenn man diese Zeilen ergänzte um den Gedanken, dass nach vielen AfD-Wählern sich nun auch viele junge Menschen von der großkoalitionären Regierungspolitik abwenden – aus ähnlichen Gründen, aber mit viel besseren, nämlich inklusiven, progressiven Absichten? Dann wäre es nicht nur „völlig nutzlos“, so Latour, sondern auch ein politisches Versagen, sich über die Empörten zu empören – weil sie faktisch in alternativen Welten leben. Das Problem wäre nicht, dass sie an intellektuellen Defiziten litten, sondern dass es im Verhältnis zwischen Regierenden und Regierten (Elite und Volk) ein Defizit an gemeinsamer Praxis gibt. Für die CDU stellt sich die Lage daher eigentlich ganz einfach dar: Die Empörung über Rezo ist zwecklos, solange nicht nur die Empörten, sondern vor allem auch die CDU nicht wieder gewillt sind, auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren.

 

Dieter Schnaas Quelle: Werner Schuering für WirtschaftsWoche
(*) Autor: Dieter Schnaas Textchef und Autor WirtschaftsWoche Zur Kolumnen-Übersicht: Tauchsieder
 

Die Zerstörung der CDU | Rezo ja lol ey: https://youtu.be/4Y1lZQsyuSQ

Faktencheck: 

01:21 Die letzten 4 Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnung. 

01:35 Die globale Durchschnittstemperatur ist um etwa 1 Grad gestiegen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. 

02:14 1 °C Erderwärmung ist verdammt viel.

04:26 Der Klimawandel schadet unserer Gesundheit.

04:47 Der Klimawandel führt zu mehr Naturkatastrophen.

07:29 Der Klimawandel führt zu mehr Migration. 

08:26 Der Klimawandel führt zu Massenaussterben. 

09:16 Die Erderwärmung wird durch Treibhausgase wie CO2 oder Methan verursacht. 

12:31 Der Mensch ist am Klimawandel Schuld (wissenschaftlicher Konsens).

15:39 Wir brauchen sehr drastische Maßnahmen.

16:57 Wenn wir 1,5°C Erderwärmung überschreiten, gibt es irreversible Schäden.

18:14 Die Energiewende ist wirtschaftlich machbar.

 

Quellen & Weitere Infos

1. ALLGEMEINES

IPCC (Intergovernment Panel on Climate Change) / Weltklimarat Internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern & in Sachen Klima DIE Experten, auf die wir hören müssen: https://www.de-ipcc.de/

Fünfter Sachstandsbericht des IPCC https://www.bmu.de/download/fuenfter-...

Sonderbericht des Weltklimarates über 1,5°C globale Erwärmung https://www.de-ipcc.de/256.php

Die letzte 4 Jahre waren die wärmsten seit Aufzeichnung: https://de.statista.com/statistik/dat...

Was 1 °C wärmer bedeutet - siehe Seite 8 “Globale Erwärmung um 1,5 °C verstehen”: https://www.de-ipcc.de/media/content/...

2. Klimawandel schadet unserer Gesundheit Allgemeine Übersicht der WHO: https://www.who.int/news-room/fact-sh... Lancet über Klimawandel & Gesundheit, kann man sich nach kostenloser Registrierung runterladen: https://www.lancetcountdown.org/the-re...

3. Im Video hatten wir das Beispiel “fruchtbarere Böden in Sibirien”. Aber unterm Strich ist globale Erwärmung schlecht für die Landwirtschaft, auch wenn einige Regionen profitieren könnten. IPCC Report WG2, AR5, Kapitel 7. https://www.ipcc.ch/report/ar5/wg2/fo...

4. Klimawandel führt zu mehr Hunger, Konflikten und Migration: https://www.ipcc.ch/apps/njlite/srex/...

5. “Das Sechste Massensterben” Accelerated modern human–induced species losses: Entering the sixth mass extinction: https://advances.sciencemag.org/conte... Hier noch ein allgemein verständlicher Kurzartikel von Ceballos, dem Erstautor der Studie: https://sci-hub.tw/10.1126/science.aa...

6. CO2 & Erderwärmung CO2-Basics aus unserem Video über Veganismus und Umwelt: https://youtu.be/keEKlr2dG-I

Das britische Polarforschungsprogramm BAS über CO2-Messungen in Eisbohrkernen https://www.bas.ac.uk/data/our-data/p...

Warmes Wasser hält weniger CO2: z.B. https://www.sciencedirect.com/science...

Diese und andere Gründe, aus denen ein wärmeres Klima zu mehr CO2 in der Luft führt: Köhler und Fischer, 2006, Clim. Past, 2:57-78 https://www.clim-past.net/2/57/2006/

Über Oszillationen der Erdbewegung, die vermutlich die Periodizität der Kaltzeiten verursachen https://www.spektrum.de/lexikon/physi...

7. Wissenschaftlicher Konsens - “97% aller Klimaforscher” Es gibt mehrere Studien über Konsens zu menschengemachtem Klimawandel, alle kommen zu einem ähnlichen Ergebnis. Die am meisten zitierte Studie ist diese hier: https://iopscience.iop.org/article/10... (Darüber spreche ich im Video)

Ergänzung zur Studie: Es wurden nicht nur Abstracts durchgelesen, sondern auch Klimaforscher direkt kontaktiert, und gebeten sich selbst zu den wissenschaftlichen Daten ihrer Studien zu äußern. Ein gutes Drittel der Forscher hat sich nicht mit den Ursachen beschäftigt, antwortete also “neutral”. (Wie gesagt neutral heißt nicht Enthaltung!)

Doch unter denjenigen, die sich damit beschäftigt haben, war das Ergebnis wieder klar: 97,2% sagten - Ja, die Daten zeigen es - der Mensch ist Schuld. Hier das Video von Science Moms über wissenschaftlichen Konsens: https://youtu.be/IinbF_37pw8

8. Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit Alternativer Energien Rezo bezieht sich in seinem Video auf diese beiden Studien, die tatsächlich auf gleiche oder weniger Kosten kommen. https://www.sciencedirect.com/science... https://onlinelibrary.wiley.com/doi/a...

9.Kosten für Brot / Getreideerzeugnissen legten in Deutschland um 6,3 Prozent zu." https://www.tagesschau.de/ausland/get... Ausgaben der Deutschen für Brot und Getreideerzeugnisse in 2010: 29,5 Mrd. € https://de.statista.com/statistik/dat...

 

Wichtig: Eva Herman: Ihr seid Idioten!

Eva Herman legt den Finger auf eine der Wunden und zeigt auf deren wahre Ursache, die ebenfalls nicht zufällig entstanden sein dürfte. Die Spur führt nach Libyen, jenem Land, das 2011 von der NATO in Schutt und Asche gelegt wurde. So hatte der ehemalige libysche Staatschef Gaddafi damals deutlich gewarnt und die heutigen dramatischen Entwicklungen kurz vor seinem gewaltsamem Tod exakt vorausgesagt. Gaddafi hatte übrigens jahrelang regelmäßig hohe Geldsummen in Milliardenhöhe von europäischen Regierungspolitikern erhalten, um die Grenze nach Europa dicht zu halten.

Am 30. April 2011 sagte Gaddafi wörtlich: „Und jetzt hört Ihr, Ihr Leute von der NATO: Ihr bombardiert jetzt die Mauer (Libyen) die die afrikanische Migration nach Europa aufhält. Ihr bombardiert die Mauer, die die Terroristen von Al Quaida aufhält. Diese Mauer war Libyen, ihr zerstört diese Mauer: Ihr seid Idioten! Für Abertausende afrikanische Migranten und für die Unterstützung von Al Quaida werdet Ihr im Feuer der Hölle verbrennen. Und so wird es sein!“

 
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